Feuerwehr
Die Feuerwehr in Erftstadt ist neben der hauptamtlichen Wache in Liblar in 14 Löschgruppen der freiwilligen Feuerwehr in den einzelnen Stadtteilen organisiert. Die Löschgruppen sind seit 2021 organisatorisch in fünf Löschzügen zusammengefasst. Für ihr Engagement wurde die freiwillige Feuerwehr 2020 mit der Carl-Schurz-Medaille ausgezeichnet.
Geschichte[Bearbeiten]
Vor der Gründung einer organisierten Feuerwehr erfolgte die Brandbekämpfung durch die Einwohner der Dörfer. Bis zur Einführung von Schläuchen im 19. Jahrhundert wurden dazu Ledereimer genutzt, zusätzlichen waren Leitern und Feuerhaken über die Orte verteilt. Jeder erwachsene Einwohner war dazu verpflichtet, im Ernstfall Hilfe zu Leisten, sofern er gesundheitlich dazu in der Lage war. In Lechenich wurde ein Großteil der Ledereimer im Kirchturm gelagert und nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden direkte Verbindungen vom Zentrum zu den Stadtweihern angelegt (siehe Brand-Gäßchen).[1]
Der erste schriftliche Beleg über organisierten Brandschutz im Gebiet des heutigen Erftstadt geht auf eine Beschwerde des königlichen Landrats Bilefeld aus dem Jahr 1827, der nach einem Brand im nahegelegenen Lommersum ein 17-Punkte-Programm ausführte, dass an die zuständigen Bürgermeistereien ausgegeben wurde. Das Programm legte unter anderem Fest, wie die vorhandenen Spritzen zu besetzen waren und wann mit den Kirchenglocken ein Feueralarm zu geben war. Die Freiwilligen Feuerwehren im Gebiet von Erftstadt wurden schließlich zwischen 1883 und 1933 gegründet, als erstes die Feuerwehr in Borr, die jüngsten Wachen waren Blessem (1927) und Liblar II (1933).[2]
Mit dem zunehmenden Verkehrsaufkommen nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entwickelte sich als neues Aufgabengebiet der Feuerwehr die technische Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen.[2]
Im Rahmen der kommunalen Neugliederung und der Gründung von Erftstadt im Jahr 1969 wurden die damals 18 Wehren zur Freiwilligen Feuerwehr Erftstadt zusammengefasst und die Löschgruppen in vier Löschzüge gegliedert. 1970 begann die Stadt mit dem Aufbau einer hauptamtlichen Rettungswache und 1973 mit mit einer hauptamtliche besetzten Feuerwache.[2] 1992 bezog die hauptamtliche Wache nach zweieinhalbjähriger bauzeit ein neues Gebäude in der Gustav-Heinemann-Straße in Liblar.[3]
Löschzüge[Bearbeiten]
- Löschzug Hauptwache
- Löschzug Mitte (Ahrem, Erp, Herrig, Konradsheim, Lechenich)
- Löschzug Nord (Gymnich, Dirmerzheim)
- Löschzug Ost I (Kierdorf/Köttingen)
- Löschzug Ost II (Blessem, Liblar)
- Löschzug Süd (Bliesheim, Friesheim, Niederberg, Borr, Scheuren)
Löschgruppen[Bearbeiten]
- Freiwillige Feuerwehr Ahrem
- Freiwillige Feuerwehr Blessem
- Freiwillige Feuerwehr Bliesheim
- Freiwillige Feuerwehr Borr
- Freiwillige Feuerwehr Dirmerzheim
- Freiwillige Feuerwehr Erp
- Freiwillige Feuerwehr Friesheim
- Freiwillige Feuerwehr Gymnich
- Freiwillige Feuerwehr Herrig
- Freiwillige Feuerwehr Kierdorf
- Freiwillige Feuerwehr Köttingen
- Freiwillige Feuerwehr Lechenich
- Freiwillige Feuerwehr Liblar
- Freiwillige Feuerwehr Niederberg
Siehe auch[Bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten]
Literatur
- Daniel Leupold: Feuerwehr in der Erftstadt - früher - heute. In: Jahrbuch der Stadt Erftstadt 1996, S. 104 (Hrsg. Stadt Erftstadt)
- Daniel Leupold: Die Gleichschaltung 1933 bei den Freiwilligen Feuerwehren. In: Jahrbuch der Stadt Erftstadt 1998, S. 59 (Hrsg. Stadt Erftstadt)
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Dr. Frank Bartsch: Kontinuität und Wandel auf dem Lande: Die rheinpreußische Bürgermeisterei Lechenich im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert (1815-1914). Weilerswist 2015, S. 94ff.
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Daniel Leupold: Feuerwehr in der Erftstadt - früher - heute. In. Jahrbuch der Stadt Erftstadt 1996. S. 104ff.
- ↑ Dr. Frank Bartsch: Illustrierte Zeittafel zur Geschichte der Stadt Erftstadt (1969-2019). In: Jahrbuch der Stadt Erftstadt 2020. S. 76.