Laurentiuskapelle
Die Laurentiuskapelle war die ehemaliges Hofkapelle des Schleidenhofs in Erp.
Beschreibung[Bearbeiten]
Die Kapelle, die auch die Klause oder die Klus („Cluyss“) genannt wurde, stand direkt westlich des Schleidenhofs. Zu ihr gehörte ein Hof mit Wirtschaftsgebäuden und 150 Morgen Ländereien, der an einen Halfen (Pächter) verpachtet war. Vermutlich entstand die Laurentiuskapelle als Eigenkirche auf den Besitzungen eines Adelsgeschlechtes, dessen Nachkommen oder Erben die Grafen von Schleiden waren. Der erste bekannte Rektor der Kapelle ist Hermann von Erp, der Sohn Wolters I. Er wird 1392 als Rektor und Schultheiß genannt („rectoir der Capellen sent Laurentius zu Erpe, scholtheis“).[1]
Nachdem die Erper Pfarrkirche St. Pantaleon bei einem Brand 1736 zerstört wurde, diente die Laurentiuskapelle jahrelang als Ersatz.[2]
Im Jahr 1827[1][3] wurde die Laurentiuskapelle wegen Baufälligkeit abgerissen und an ihrer Stelle ein Schulgebäude nach Plänen des Baurats Schubert errichtet.[4] Das Altarbild aus der ehemaligen Laurentiuskapelle befindet sich heute in St. Pantaleon.
Seit dem Jahr 1488 zog alle sieben Jahre eine Prozession von Erp nach Zülpich zur Verehrung der schmerzhaften Muttergottes in der dortigen Marienkirche. Initiator war der Vikar der Laurentiuskapelle, Martin Raett, ein Mitbegründer der Zülpicher Marienbruderschaft. 1698 wurde die Prozession neu organisiert und eine neue Prozessionsordnung verfasst. Nach dem Abbruch der Laurentiuskapelle zog die Prozession von St. Pantaleon aus nach Zülpich.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ 1,0 1,1 Dr. Frank Bartsch: Die Anfänge der Unterherrschaft Erp im kurkölnischen Amt Lechenich. In: Jahrbuch der Stadt Erftstadt 2021. S. 9-19
- ↑ Hauptstaatsarchiv Düsseldorf, Bestand Herrschaft Manderscheid 136, veröffentlicht in Stommel Quellen Band V Nr. 2892
- ↑ Eine Pressemitteilung von 1936 nennt das Jahr 1826.
- ↑ Everhard Ismar: Geschichte der Pfarre und Kirche St. Pantaleon Erp. Erp 1994